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Erinnerungen und Geschichten . . .

AutorenbildErich Perhab

Morgenstund . . .

Aktualisiert: 2. März



Ein schöner Tag im Leben eines Landschaftsfotografen . . .


. . . Grrrrrrrrrr . . . grrrrrrrrrrr , was für ein nerviges Geräusch mitten in der Nacht? . . . ach so, der Wecker läutet

und reißt mich aus meinen Träumen. Es ist 3:00 Uhr . . . schlagartig fällt mir ein; ich habe ja einen Fotoausflug geplant . . .

momentan finde ich die Idee gar nicht so gut, leider habe ich aber ein Date mit meinem langjährigen Begleiter Hans.

Ich denke kurz über eine passende Ausrede nach, um vielleicht weiterschlafen zu können

aber leider fällt mir nichts Plausibles ein und es wäre auch zu spät, um abzusagen. Hans ist bestimmt schon startbereit.

Ich schaue kurz aus dem Fenster und . . sehe nichts, außer Nebel,

laut Wettervorhersage soll es aber ein wunderbarer Herbsttag werden;

Meine Motivation steigt wieder, also kurze Morgentoilette, Rucksack auf die Schulter und ab ins Auto.

Heute haben wir einen genauen Plan, das ist nicht immer so,

manchmal fahre ich los, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben . .

Hans wartet schon vor seinem Haus, ein Energiebündel mit den Werten 60/70, das sind keine Body-Maße,

sondern Gewicht/Alter! Unser Ziel ist der Almsee im Salzkammergut, eine Traum-Location für jeden Naturfotografen.

Wir wollen den Sonnenaufgang über dem See fotografieren und vielleicht auch filmen.

Nach über einer Stunde Autofahrt über die leere Autobahn, stehen wir allein auf dem Parkplatz und sehen nichts, außer Nebel!

Es ist 5:00 Uhr früh und ziemlich kalt, ich kenne den Weg zu unserem gewünschten Fotostandplatz und nach ein paar Minuten stehen wir am Rande des Sees und sehen . . natürlich nichts, außer Nebel und eine Ente, die wir wohl aus dem Schlaf geschreckt haben. Nun heißt es warten, das sind wir als Naturfotografen zwar gewohnt, aber hier ist es ziemlich ungemütlich, das Wasser plätschert vor unseren kalten Füßen, man kann sich auch nirgends hinsetzen, so wandern wir auf der Sandbank

hin und her, diskutieren über die Weltlage, werfen hin und wieder einen Blick in den Himmel und reden uns ein,

dass es schon wieder ein wenig heller ist. Ein Fischer, auch ein Frühaufsteher, kommt vorbei und fragt uns,

was wir denn hier so früh machen . . ja, das fragen wir uns auch selbst oft!

Nach einer Stunde des Wartens kommt endlich Licht ins Dunkel und wir sehen sogar schon den See in seiner ganzen Pracht.

Jetzt kommt auch eine gewisse Hektik auf . . . ist alles bereit, sind die Kameras richtig eingestellt, passt die Brennweite usw. . ?

Hans, ständig in Bewegung, wischt immer wieder über seine Objektiv- Filter, die wegen der Feuchtigkeit beschlagen.

Wir wissen, jetzt kann alles ganz schnell gehen und so ist es auch, die Nebeldecke reißt auf und der erste Berggipfel

ist zu sehen. Jetzt kommt bei uns endlich das erwartete Glücksgefühl auf, das jeder Naturfotograf kennt,

eine grandiose Nebelstimmung breitet sich über dem See aus,

zusammen mit den Herbstfarben der umliegenden Wälder, eine Symphonie aus Licht, Farben und Formen.

Die Kameras rattern und wir stehen staunend daneben und blicken auf das Geschehen.

Wir haben solche Stimmungen schon öfters gesehen, aber trotzdem scheint es immer wieder wie beim ersten mal zu sein!

Vergessen sind Wecker, Kälte und Nässe, es hat sich wieder einmal bezahlt gemacht, morgens den inneren Schweinehund zu überwinden! Inzwischen sind seit unserer Ankunft zwei Stunden vergangen, der Nebel hat sich verzogen, die ersten Wanderer kommen und der See präsentiert sich in seiner gewohnten Schönheit; Handys werden gezückt, um das Postkartenmotiv abzulichten. Wir aber sitzen schon wieder im Auto, zufrieden und in der Gewissheit, etwas Besonderes erlebt und

vor allem fotografiert zu haben. Jetzt dürfen wir uns auf ein verdientes Frühstück freuen . . .

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