Schon lange hatte ich den NP Gesäuse und den Leopoldsteinersee in der Obersteiermark auf meiner ToDo-Liste
Als gebürtiger Obersteirer ist es fast unverzeihlich, diese wunderbare Gebirgsgegend mehr oder weniger nicht zu kennen . . . so fasste ich wieder einmal um 2 Uhr früh! den Entschluss, dies umgehend zu ändern.
Das Wetter sah schon in der Nacht vielversprechend aus, es war sogar sternenklar,
hätte auch für ein Sterne-Zeitraffer gepasst,
aber ich hatte ein anderes Ziel, ich wollte zum Sonnenaufgang zumindest am Nationalparkeingang sein.
Nach einer guten Stunde Autofahrt durch das Salzkammergut, kam ich im Ennstal an und staunte nicht schlecht!
Eine wunderbare Nebellandschaft lag über der Enns, eigentlich nicht üblich zu dieser Jahreszeit.
Schweren Herzens verzichtete ich aber auf einen Fotostop, ich wollte keine Zeit verlieren,
aber schon einige Minuten späterdrängte sich ein weiterer Fotospot auf;
der Panoramasee zwischen Liezen und Admont.
Und diesmal konnte ich nicht mehr widerstehen und bog für eine kurzen Fotostop zu den Seen ab.
Die Panoramaseen sind eigentlich etwas größere Teiche, die im Zuge einer Renaturierung der ehemaligen Torfstiche angelegt wurden, heute ein Eldorado für Sportfischer und natürlich für Fotografen, wenn sie zur "richtigen Zeit" anwesend sind . . .
In meinem Fall hat sich die Unterbrechung sicher ausgezahlt, die Stimmung war perfekt für ein Sonnenaufgangsbild.
Nach einer Viertelstunde hektischen Suchens nach passenden Aufnahmepunkten ging die Reise weiter.
Der NP Gesäuse war ja nicht mehr weit und zwischen den hohen Bergen ringsum würde sich meiner Meinung nach
auch der Sonnenaufgang etwas verzögern, aber der Blick in den Rückspiegel sollte mich eines Besseren belehren!
Der Admonter Reichenstein präsentierte sich im schönsten Licht über dem Ennstal! Fotografenherz, was willst du mehr!
Jetzt kam wieder die übliche Hektik auf; Parkplatz suchen . . . Fotostandpunkt suchen . . . usw.
Leider konnte ich mich auch hier nicht länger aufhalten, ich wollte ja auch noch den Leopoldsteinersee im richtigen Licht erwischen und inzwischen war es schon kurz vor 6 Uhr und ich hatte noch 25 km bis Eisenerz zu fahren.
Als ich am leeren Parkplatz ankam, sah ich aber schon, dass ich auf jeden Fall früh genug dran war, denn der See lag
grau in grau vor mir . . . nach ca. 1 Stunde kroch die Sonne langsam über den Bergrücken, aber leider im "falschen Winkel", so dass der Eisenerzer Reichenstein im Hintergrund kein gutes Licht abbekam.
Was lernt man daraus? Man sollte sich besser vorher über den Sonnenstand per App informieren!
Natürlich ist das in Gebirgstälern immer schwierig, aber nicht unmöglich, so werde ich wohl wiederkommen müssen.
Trotzdem hat sich das frühe Aufstehen und die relativ lange Fahrt von Salzburg nach Eisenerz für mich auf jeden Fall gelohnt. Im Ennstal warten noch unzählige spannende und schöne Fotospots auf geduldige Fotografen!
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